Die
Urzeitkrebse sind mit die ältesten und widerstandsfähigsten
Tiere überhaupt. Selbst die Dinosaurier der
Urzeit haben sie überlebt, vor allem in den
Salzseen Nordamerikas. |
Hintergrund | Aufzucht | Tipps & Hinweise | Feedback
Systematik
von Artemia salina: |
Stamm: |
Arthropoda ( Gliederfüßer
) |
Klasse: |
Crustacea ( Krebse
) |
Unterklasse: |
Anostraca ( Kiemenfußkrebse
) |
Familie: |
Artemiidae |
Gattung: |
Artemia |
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Weitreichende
Ahnen
Bereits vor über 100 Millionen Jahren bevölkerten diese
Tiere der Gattung Artemia unsere Erde. Es ist ihr
Alter, was den Urzeitkrebsen
ihren Namen gab,
wissenschaftlich
werden sie Artemia Salina genannt. In der Urzeit war
unser Planet von den Dinosaurier bevölkert, erst vor ca. 2
Millionen Jahren lernten unsere Vorfahren den Umgang mit
Werkzeugen!
Um die Vorfahren der Urzeitkrebse
zu finden muss man sogar noch tiefer in die Geschichte
der Erde blicken: Vor etwa 500 Millionen Jahren nämlich
entwickelten sich vom Einzeller über Quallen die Panzerkrebse,
wissenschaftlich Trilobite genannt. Diese ersten hochentwickelten
Tiere waren die direkten Vorfahren der Urzeitkrebse.
Als sie die Ur-Ozeane rund 200 Millionen Jahre lang
beherrschten, gab es noch keine Lebewesen auf dem Festland.
Die Krebs-Eier waren jedoch eine leichte Beute für
die ersten Wirbeltiere, gepanzerte Fische, daher mussten
die Panzerkrebse weichen.
Überlebenskünstler
Daraufhin, in der Kreidezeit, vor
ca. 100 Millionen Jahren, trat Artemia Salina erstmals auf.
Zu dieser Zeit wimmelten sowohl die
Meere als auch das Festland nur so
vor Leben. Obwohl die meisten Dinosaurier
Pflanzenfresser waren, waren die
Fisch-Saurier eine Gefahr für die
kleinen Urzeitkrebse. Trotz allem überlebten
sie die Dinosaurier, die vor ca.
70 Millionen Jahren ausstarben.
Zur ungefähr gleichen
Zeit war der Lebensraum von Artemia Salina auch
schon nicht mehr das Meer sonden sie konzentrierten
sich
immer mehr in Binnengewässern, hauptsächlich in den
heutigen USA. Die Salzseen enthalten acht mal mehr
Salz als die Ozeane. Besonders im Großen Salzsee und
im Monolake (beide in Utah) findet man heute Millionen
der Tierchen.
Ihr langes Alter erklärt
sich mit der Widerstandsfähigkeit der Eier. Sie können
trotz Temperaturen von über 50°C jahrzehnte lang überleben
und schlüpfen beim ersten Regen.
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Man benötigt ein mittelgroßes
Gefäß, z.B. ein Einmachglas, ein Gurkenglas oder eine
durchsichtige Vase. Das Gefäß muß mit heißen Wasser
und einem neuen (!) Spülschwamm gründlich
ausgewaschen werden, du musst sämtliche Fett-,
Säure-
und Spülmittelreste
entfernen. Fülle es dann mit ca. 1/2 Liter destilliertem
Wasser (gibt's z.B. an der Tankstelle) und lass es
24 Stunden lang stehen. Das Wasser muß Zimmertemperatur
(ca. 20-22°C)
erreichen. Bitte jetzt noch keinen Sand oder andere
Gegenstände
zugeben!
Jetzt kannst Du das Pulver
hineinschütten und vorsichtig mit einem sauberen Löffel
oder Stab umrühren um die Salzkristalle aufzulösen. Fülle
noch ca. 1-1.5 Liter destilliertes Wasser hinzu.
Wenn noch Krebs-Eier durch
die Oberflächenhaftung am Gefäßrand hängenbleiben,
muß man sie vorsichtig auf den Boden runterdrücken
damit sie sich richtig entwickeln können. Das Wasser
sollte erneut umgerührt werden, um es mit Sauerstoff
anzureichern. Der Zuchtbehälter braucht viel
Licht und gute Belüftung (umrühren). Die Wassertemperatur sollte
ca. 22°C betragen.
Warten ist wieder angesagt.
Doch schon nach 24-48 Stunden können
die ersten Krebs-Larven schlüpfen. Dieser Zeitpunkt
variiert, je
nach Lichteinfall,
Wassertemperatur und -härte. Die Krebse sind ausserdem
noch durchsichtig und mit 2 mm fast zu klein um sie
mit dem bloßen Auge zu sehen.
Die Urzeitkrebse sollten
hell stehen, aber nicht in direktem Sonnenlicht. Sie
brauchen tägliglich frischen Sauerstoff und
sollten daher mit einem Stab oder Löffel regelmäßig
umgerührt
werden. Das Wasser sollte man regelmäßig nachfüllen,
um Verdunstungen auszugleichen. Die Temperatur sollte
dabei immer mit der im Gefäß übereinstimmen. Verwende
nie Leitungswasser!
Nach wenigen Wochen werden die Krebse bis zu 1,5 cm lang.
Die frischgeschlüpften
Krebse müssen erst nach 3 Tagen gefüttert werden.
So lange reicht der Nahrungsvorrat der den Eiern untergemischt
wurde. Die Krebse brauchen nur ein paar Körnchen Futter
pro Tag und unter Umständen
wachsen die Algen so schnell von selber nach, dass
man die Urzeitkrebse gar nicht mehr füttern muß. Sollte
das Futter ein mal ausgehen, so ist es in jeder Zoohandlung
unter dem Namen Mikrozell zu bekommen. Achtung:
die Hauptursache für frühzeitiges Sterben der Krebse
ist Überfütterung!
Nach Wunsch kann man die
Krebse auch in einem größeren Gefäß, z.B. einem Aquarium,
züchten. Pro Liter Wasser muß man 15-20 Gramm Meersalz
oder jodfreies Speisesalz geben. Niemals darf man Fische
im selben Aquarium halten. Sie fressen die Urzeitkrebse
in Kürze auf.
Ungefähr ein mal im Monat
sollte man das Wasser der Krebse auswechseln. Dazu
benötigt man ein Übergangsquartier (15-20 Gramm Salz
pro Liter bei Zimmer-Temperatur) und setzt darin die
Krebse mit einem Sieb aus. Nachdem das alte Gefäß gereinigt
ist und neues, mit Salz angereichertes, zimmerwarmes
Wasser eingefüllt wurde, dürfen die Krebse wieder zurück.
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Es gibt
verschiedene Möglichkeiten an die Urzeitkrebseier
zu kommen:
In Amerika gibt es hierzu richte Zuchtsätze mit allem
drum und dran. Diese heißen "Sea-Monkeys",
und ihr könnt sie direkt aus den USA bestellen, z.B. über Amazon.
Wenn ihr euch direkt an die Herstellen wendet, geht's auch,
ist aber meist etwas teurer. Schaut mal bei http://www.perfect-pets.de/ nach.
Der einfachste und sparsamste Weg ist der zur Zoohandlung oder
einem Aquarienladen. Dort gibt es "Artemia Salina" als
Lebend-Fischfutter oder zum Selberzüchten in Eierform, z.B.
von der Firma Dohse
Aquaristik. Ihr nehmt dann natürlich
die Eier! Ihr müßt
auch darauf achten, dass ihr die Krebse nicht getrocknet oder
gefroren kauft! In der Zoohandlung bekommt ihr auch das Futter
für die Krebse, Mikrozell. Wenn ihr etwas mehr Geld ausgeben
wollt, könnt ihr auch noch eine Aquariumpumpe (ca. 10 Euro)
kaufen, so dass eure Krebse immer genug Sauerstoff im Wasser
haben und es nicht so schnell veralgt.
Wenn ihr weitere Fragen zu den Urzeitkrebsen oder Probleme
bei der Aufzucht habt, dann schaut doch mal im Urzeitkrebseforum nach.
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Fritzi
Ich hatte die UKs 3 Jahre lang (!) im selben Glas
auf der Fensterbank, sind sogar einmal im Winter
komplett eigefroren ohne dadurch auszusterben. Dann
gingen sie aber irgendwann ein, wohl durch Anreicherung
von Staub oder Kalk oder so. Spitzensache!!!
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Enya
Bei mir war es so, dass ich 6 Triopse hatte. Aber
bald danach sind alle außer einem gestorben. Er
wurde 2,5cm lang. Dann ist noch mal einer aus nem
Ei geschlüpft und der große hat ihn in einer Nacht
gefressen. Jetzt ist auch noch mein großer tot.
Das war ziemlich traurig! Nun will ich es mal mit
Sea Monkeys versuchen.
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Erich
Ich hatte auch mal welche, und da hatte ich einen
dabei der war fast 6 cm! Das war ein Ding zum Fürchten.
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Johanna
Wenn Euch Eure Krebse lieb sind, dann deckt ein Tuch über
ihr Glas. Denn wenn es ungeschützt im Zimmer steht,
fliegen Mengen von Fusseln in das Glas. Bei mir war
es jedenfalls so, daß sich Krebse in solchen Fusseln
verfangen haben...
Ein leichtes Gaze-Tuch ist okay, aber bitte das Glas
auf keinen Fall luftdicht abschließen!
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Ines
Ich habe meine Urzeitkrebse gehegt und gepflegt und
das Futter täglich abgewogen mit einer selbstgebastelten
Waage... bis eines Tages mein Bruder den Tierchen
etwas ganz besonderes gönnen wollte und Mineralwasser
dazugab wegen des Sauerstoffes. Innerhalb von wenigen
Sekunden sind alle Urzeitkrebse den Jordan hinüber
gegangen. Wie schade, sonst hätte ich sie wahrscheinlich
heute noch.
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